Mit Projektionen aus Daten den Überblick behalten: Q&A mit Chief Strategy Officer Alice Luo
Ein 30-minütiges Gespräch mit Alice Luo, Chief Strategy Officer von Volaris, vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt und dem Tiefgang ihrer Interessen.
Ihre ganzheitliche Sichtweise spiegelt sich in ihrem beruflichen Werdegang wider. Das fängt schon bei ihrem Studium an, bei dem sie Philosophie, Finanz- und Betriebswirtschaftslehre als Haptfächer absolvierte und anschließend noch einen MBA machte.
Sie verrät, dass sie im Laufe ihrer Karriere, die Erfahrungen in der Unternehmensberatung, im Investmentbanking und in einem Startup-Tech-Unternehmen umfasst, vieles über sich selbst herausgefunden hat. Nebenbei verliebte sie sich dabei in die Welt der Technik, was sie in ihrer Überzeugung bestärkte, dass sie mit Software arbeiten und Verantwortung für das übernehmen wollte, was sie leistete.
„Am Anfang meiner Karriere wollte ich immer meine große Leidenschaft finden“, erzählt sie. „Letztendlich erkannte ich, dass es nicht unbedingt Leidenschaft war, die ich suchte, sondern vielmehr Zufriedenheit in dem Prozess, mich selbst herauszufordern, zu lernen und mich jeden Tag zu erneuern.“
Bei Volaris, so sagt sie, bestehe ihre Leidenschaft darin, mit den Menschen im Unternehmen zusammenzuarbeiten, zu sehen, wie ihr Team wächst, und dadurch ihr eigenes persönliches und berufliches Wachstum zu erfahren.
Das Magazin Acquired Knowledge sprach mit ihr darüber, wie sie bei Volaris etwas bewegt.
Wie gehen Sie als Chief Strategy Officer an Volaris heran?
Das Strategieteam befasst sich mit dem langfristigen Wachstumsplan von Volaris über mehrere Jahre hinweg, sowohl für das Unternehmen als Ganzes als auch für die verschiedenen Bereiche.
Ich beobachte gerne und stelle Fragen, die den Problemen auf den Grund gehen. Mit dieser Vorgehensweise gelingt es mir, ein tiefes Verständnis zu entwickeln, was unsere Führungskräfte und Mark Miller, der CEO von Volaris, bei der Formulierung von Strategien für die Zukunft des Unternehmens unterstützt.
Ich habe in vielen Ländern auf verschiedenen Kontinenten gelebt - unter anderem in China, den USA, Kanada, Irland, Frankreich und Südkorea - und bin in viele weitere Länder gereist. Das globale Weltbild, das ich während meiner prägenden Jahre entwickelt habe, hilft mir dabei, in einem weltweiten Unternehmen wie Volaris erfolgreich zu sein. Wir müssen mit Führungskräften auf der ganzen Welt in Kontakt treten und die kulturellen Nuancen verstehen, um starke Geschäftsbeziehungen zu pflegen.
Welchen Mehrwert bietet das Strategieteam für Volaris und für die Führungskräfte in den Unternehmen unserer Gruppe?
Ich habe mir zum Ziel gesetzt, dass jeder in meinem Team, mich eingeschlossen, der bestmögliche Multiplikator für Volaris und letztendlich für unsere Muttergesellschaft CSI und unsere Aktionäre sein soll.
Unsere strategische Arbeit zielt darauf ab, das Gesamtwachstum mit Schwerpunkt auf organischem Wachstum voranzutreiben. In diesem Jahr haben wir ein virtuelles Gipfeltreffen für organisches Wachstum abgehalten, auf dem verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt wurden, wie Unternehmen nach ihrem Beitritt zu Volaris Wachstumschancen verfolgen können. Wir möchten sicher gehen, dass wir in unsere Unternehmen investieren, damit sie ihre Kunden weiterhin gut bedienen und sich mit den sich ändernden Bedürfnissen weiterentwickeln können.
Innerhalb von Volaris ist Ihr Team für tiefgreifende, datengestützte Untersuchungen und umsetzbare Erkenntnisse bekannt. Können Sie uns mehr darüber sagen, wie diese Arbeit unseren Unternehmen dient?
Wir legen großen Wert auf die Durchführung eigener Recherchen und Analysen unter Verwendung interner und externer Quellen. Wir haben den Luxus, auf Daten aus allen Geschäftsbereichen von Volaris zugreifen zu können. Wir führen zahlreiche Analysen zu Preisgestaltung, Vertrieb und Marketing sowie Forschung und Entwicklung durch.
Für die Geschäftsbereiche von Volaris organisieren wir Strategiegespräche und interne Strategieprojekte, mit denen wir die Führungsteams unterstützen. Während der Pandemie erstellten wir eine Volaris-Website mit dem Ziel, unseren Führungskräften verwertbare, datengestützte und zum Nachdenken anregende Erkenntnisse an die Hand zu geben. Wir verbreiten unsere Analysen regelmäßig in Artikeln und ganzseitigen Infografiken, die sich mit wichtigen Themen befassen, in die unsere Führungskräfte tiefer eintauchen sollten. Der Inhalt basiert auf Analysen unserer Geschäftsbereiche sowie von Unternehmen außerhalb von Volaris und liefert zusätzliche Denkanstöße für unsere Führungskräfte. Wir haben uns zahlreiche Anwendungsfälle für unsere Strategieerkenntnisse angeschaut, wie z.B. wichtige Aspekte bei der Strategieplanung, Diskussionsthemen für Führungsteams oder funktionale Teambesprechungen, vorbereitende Inhalte für Portfoliogipfel sowie Inhalte und Veröffentlichungen zu M&A.
Welche Strategiethemen sind für Softwareunternehmen in vertikalen Märkten besonders wichtig?
Die Preisbildung stellt für viele Softwareunternehmen in vertikalen Märkten eine große Chance dar. Das gilt insbesondere im derzeitigen inflationären Umfeld und bei der Frage, wie Unternehmen zu einer wertorientierten Preisgestaltung übergehen können. Dieses Thema interessiert viele Unternehmen im Portfolio von Volaris. Ich habe auf internen Veranstaltungen zum Thema wertorientierte Preisgestaltung gesprochen, unter anderem auf der Activate, der Portfolio-Veranstaltung von Vencora für unser europäisches Portfolio, und bei Quadrants, der wichtigsten Konferenz von Volaris. Unser Ziel ist es, unser Denken und Handeln bei der Preisgestaltung voranzutreiben.
Ein weiterer wichtiger Bereich für viele Softwareunternehmen im vertikalen Markt sind Vertrieb und Marketing. Wir fragen unsere Unternehmen: Wie planen Sie, mehr Umsätze mit bestehenden Kunden zu erzielen? Wie bauen Sie einen nachhaltigen Verkaufstrichter auf, damit Ihr Unternehmen weiter wachsen kann? Wir glauben, dass es wichtig ist, nicht zu wenig in den Vertrieb und das Marketing zu investieren.
Strategie bedeutet, Entscheidungen zu treffen. Bei der Formulierung einer Strategie müssen Sie Daten nutzen, um die Geschichte zu erzählen, aber gleichzeitig darauf achten, was die Daten Ihnen nicht sagen. Wir machen Hochrechnungen auf der Grundlage von Daten und unserer Intuition, die sich aus Erfahrung, ständigem Lernen und Gesprächen mit unseren Führungskräften entwickelt hat, und füllen so die Lücken.
-Alice Luo, Chief Strategy Officer, Volaris Group
M&A ist das Kerngeschäft von Volaris. Was machen Sie im Bereich M&A?
M&A war schon immer ein großer Teil meiner Arbeit und ist sehr wichtig für das, was wir tun. Im Laufe der Jahre wurde meine Arbeit im Bereich M&A immer praxisorientierter. Ich habe durch den Aufbau von Beziehungen bei der Akquise geholfen, Verträge abgeschlossen und war auch an der Integration beteiligt.
Ich arbeite mit an der Überprüfung der Investitionsmemos der Unternehmen, die wir erwerben. Nach Abschluss der Übernahmen beschäftige ich mich mit der Entwicklung der Unternehmen ab der Übernahme durch Volaris. Ich untersuche die Leistung vor und nach der Übernahme, um besser zu verstehen, inwieweit mit unserer Unterstützung zusätzliches Wachstum und Rentabilität erzielt wurden. Diese Analyse liefert Daten für unser gesamtes Unternehmen. Das Wissen, das wir daraus gewinnen, nutzen wir für den Austausch von Best Practices und für das Lernen. Es unterstützt unsere Erfolgsbilanz bei der Förderung des Wachstums in den von uns übernommenen Unternehmen.
Was erforscht Ihr Team in den vertikalen Märkten?
So unterstützten wir beispielsweise den Bereich Justizwesen mit intensiven Untersuchungen für eine neue Initiative und bei der Entwicklung einer Markteinführungsstrategie für ein neues Produkt.
Wir haben einen Überblick über mehr als 30 verschiedene vertikale Märkte, in denen Volaris aktiv ist. Während der Pandemie haben wir uns mit Szenario-Planungsstrategien für verschiedene Branchen befasst, um unseren Führungskräften zu helfen, die Herausforderungen zu bewältigen. Wenn ein Unternehmen in einem vertikalen Markt tätig war, der von COVID stark betroffen war, haben wir uns angesehen, was dieses Unternehmen tun konnte, um die Folgen der Lockdowns so gering wie möglich zu halten und dass seine Kunden und das Unternehmen selbst sich gut unterstützt fühlen. Diese Arbeit wurde von unseren Führungskräften sehr geschätzt und oft zitiert.