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Gängige Ausstiegsstrategien für Softwareunternehmen im Überblick

Beim Aufbau eines Softwareunternehmens konzentrieren sich die meisten Unternehmer ausschließlich darauf, ein Produkt zu liefern, das ihre Kunden nirgendwo anders finden. Wenn das Unternehmen unternehmenskritische Softwarelösungen entwickelt und zufriedene Kunden loyal bleiben, kann ein erfolgreiches Unternehmen wachsen, und dieses Wachstum schafft neue Herausforderungen. Unternehmer meistern zwar die immer komplexer werdenden Anforderungen eines florierenden Unternehmens mit Bravour, doch irgendwann kommt natürlich der Zeitpunkt, an dem man über einen Ausstieg nachdenken sollte.

Was auch immer Ihre Ziele für den Ausstieg sein mögen, jede Situation ist einzigartig. Es kann eine Herausforderung sein, die besten Lösungen für Eigentümer, Management, Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen zu finden.

In diesem Beitrag betrachten wir die Vor- und Nachteile der gängigsten Ausstiegsstrategien. Zunächst ist es wichtig zu verstehen, was den Verkauf eines Softwareunternehmens von dem eines traditionellen Unternehmens unterscheidet.

Was macht die Bewertung von Softwareunternehmen so besonders?

Der wichtigste Vermögenswert eines Softwareunternehmens ist das geistige Eigentum, was für die Bewertung Vor- und Nachteile mit sich bringen kann. Traditionelle Unternehmen, z.B. in der Landwirtschaft, im verarbeitenden Gewerbe, im Transportwesen oder im Einzelhandel, haben alle materielle Vermögenswerte. Zu diesen materiellen Vermögenswerten können Immobilien, Maschinen, Fahrzeuge und/oder Inventar gehören, die den Wert des Unternehmens mitbestimmen. Wenn diese Unternehmen eine höhere Nachfrage nach ihren Produkten erleben, tätigen sie neue Investitionen in Rohstoffe, Herstellung und Transport, um die Produktion zu steigern.

Softwareunternehmen können höhere Gewinnmargen erzielen als Unternehmen, die auf Sachanlagen angewiesen sind, da ihre Produkte in der Regel keine Transportkosten verursachen, keinen Regalplatz beanspruchen und niemals verderben. Außerdem kann die Software bei unzähligen Kunden eingesetzt werden, ohne dass die Produktionskosten entsprechend steigen. Daher sind Softwareunternehmen, die hervorragende Produkte für ihren speziellen Markt entwickeln, in einer guten Position, um langfristig starke, wiederkehrende Einnahmen zu erzielen.

Sich nicht auf materielle Vermögenswerte zu verlassen, ist zwar sehr vorteilhaft für die Führung eines Unternehmens, kann es aber auch schwierig machen, einen Käufer zu finden, der den langfristigen Wert dessen, was Sie geschaffen haben, versteht, wenn Sie bereit sind, sich aus dem Unternehmen zurückzuziehen. Die Bewertung von immateriellen Vermögenswerten wie Patenten, Marken, Leasingverträgen, Computercodes, Kundenlisten, Franchiseverträgen, Domainnamen und Branchenkenntnissen erfordert ein einzigartiges Verständnis des Unternehmens und der Branche, in der es tätig ist.

Generationenwechsel

Am einfachsten lässt sich ein Verkauf vermeiden, wenn Sie das Unternehmen nicht verkaufen, sondern an ein Kind oder ein anderes Familienmitglied übergeben. Viele traditionelle Unternehmen – von kleinen Tante-Emma-Läden bis hin zu großen Einzelhandelsriesen wie Walmart – haben sich dafür entschieden, Familienunternehmen zu bleiben. Selbst wenn die Erben nicht vollständig mit der spezifischen Branche vertraut sind, kann ein Wirtschaftsstudium ihnen ein Grundverständnis für Buchhaltung, Marketing und Management vermitteln, so dass sie den Rest nach und nach erlernen können.

Im Gegensatz zu traditionellen Unternehmen sind in der Softwarebranche für eine erfolgreiche Übergabe Fachkenntnisse in Programmierung und Entwicklung erforderlich. Bei Softwareunternehmen für vertikale Märkte kommt noch hinzu, dass die Erben sowohl die angebotene Software als auch die jeweilige Branche genau kennen müssen. Erfahrene Unternehmer wissen, dass die Reaktion auf die Bedürfnisse ihrer Kunden über Wohl und Wehe eines Unternehmens entscheiden kann. Eigentümer von Softwareunternehmen, die Nischenmärkte bedienen, haben einen einzigartigen Weg eingeschlagen, um zu ihrem spezialisierten Fachwissen zu gelangen: Diese Erfahrung lässt sich nur schwer reproduzieren.

Management- oder Mitarbeiter-Buyouts (MBO oder EBO)

Zwar können Softwareunternehmen ihr Geschäft durch eine Erbschaft erfolgreich an einen neuen Eigentümer übergeben, doch ist das Managementteam, das ein Produkt seit Jahrzehnten betreut, oft die bessere Wahl, wenn es darum geht, einen Nachfolger zur Produktpflege und zum Schutz des geistigen Eigentums zu finden. Ein Eigentümer fühlt sich vielleicht wohler, wenn er das Unternehmen in die Hände eines vertrauenswürdigen Protegés legt, doch diese Option kann sich als schwierig erweisen, wenn es um die Finanzierung geht.

Wenn der Eigentümer die finanziellen Vorteile eines Verkaufs des von ihm aufgebauten Unternehmens nutzen möchte, müssen die neuen Manager genügend Fremdkapital aufbringen, um den Kauf zu finanzieren. Selbst wenn das Unternehmen über starke wiederkehrende Umsätze und einen loyalen, diversifizierten Kundenstamm verfügt, kann das für die Bewertung eines Softwareunternehmens erforderliche Fachwissen die Kompetenz eines typischen Kreditgebers übersteigen.

Da die Bewertungen von Softwareunternehmen im Vergleich zu traditionellen Unternehmen überdurchschnittlich hoch sind und die Unternehmen einen unterdurchschnittlichen Anteil an Sachwerten zur Absicherung besitzen, könnten klassische Banken in der Kreditvergabe an Softwareunternehmen ein zu hohes Risiko sehen. Da es keine materiellen Vermögenswerte des Unternehmens gibt, die für ein Bankdarlehen garantieren könnten, sehen sich das Management oder die Arbeitnehmergruppen, die einen MBO oder EBO anstreben, möglicherweise mit der Aussicht konfrontiert, privat für die Darlehen zu bürgen, um das erforderliche Kapital aufzubringen. Eine solche Vereinbarung könnte das Unternehmen auf wackligen Beinen stehen lassen, wenn es ein oder zwei schlechte Jahre unter einem überschuldeten Eigentümer überstehen muss.

Das Unternehmen an die Börse bringen

Wenn das Management zwar gut aufgestellt, aber nicht in der Lage ist, das Unternehmen vollständig zu kaufen, ist der Börsengang eine weitere Option, die manche Eigentümer als Möglichkeit für einen Ausstieg erwägen. In einem idealen Szenario bewirbt sich ein Unternehmen um eine Börsennotierung und die Emissionsbanken legen den Preis für einen Börsengang fest. In diesem idealen Szenario könnte das Managementteam im Unternehmen verbleiben, während das Unternehmen durch den Kauf von Aktien durch Investoren frisches Kapital erhält. Die vom Eigentümer gehaltenen Aktien könnten sich als lukrativer Weg erweisen, aus dem Unternehmen auszusteigen, wenn er sich für einen Verkauf entscheidet.

Für Unternehmen mit einer großen Nutzerbasis und nahezu universeller Markenbekanntheit wie Facebook und Twitter kann das öffentliche Interesse an ihren Börsengängen genug Kapital generieren, um das Unternehmen lohnenswert zu machen. Aber für Softwareunternehmen, die Nischenmärkte bedienen und deren Markenbekanntheit außerhalb der Branche, in der sie tätig sind, sehr gering ist, kann ein erfolgreicher Börsengang sehr viel unwahrscheinlicher sein. Außerdem kann ein Börsengang das Unternehmen anfällig für ungewollte Übernahmen machen.

Für ein kleineres Unternehmen könnte es katastrophale Folgen haben, wenn es von einem Konkurrenten aufgekauft wird und keine Rechtsmittel einlegen kann. Selbst Tech-Giganten haben festgestellt, dass ein Börsengang ein Glücksspiel sein kann, bei dem sie die Kontrolle über ihr Unternehmen verlieren. Der Eigentümerwechsel bei Twitter im Jahr 2022 zeigt, wie anfällig ein börsennotiertes Unternehmen für eine feindliche Übernahme durch eine Person ist, die über genügend liquide Mittel verfügt, um einen großen Anteil zu erwerben. Das kann für die Unternehmenskultur, das Geschäftsmodell und die Beziehung zu den Kunden eines Unternehmens eine Katastrophe bedeuten.

Selbst ein erfolgreicher Börsengang ohne Übernahmeversuche bringt eine lange Liste regulatorischer Anforderungen und die damit verbundene Unsicherheit an der Börse mit sich. Eigentümer, die bei steigenden Aktienkursen im Geschäft bleiben möchten, können einen Börsengang als sinnvoll empfinden. Aber für einen Eigentümer, der bald aussteigen möchte, können die Risiken eines Börsengangs die potenziellen Chancen bei weitem überwiegen.

Verkauf an Private Equity

Angesichts der längeren Zeithorizonte anderer traditioneller Ausstiegsoptionen erwägen viele Softwareunternehmen, ihr Unternehmen an ein Private-Equity-Unternehmen (PE) zu verkaufen. PE-Firmen sind in einer einzigartigen Position, da sie ein tieferes Verständnis für das besondere Betriebsmodell der Softwarebranche haben und über genügend Finanzmittel verfügen, um den Wert eines Unternehmens zu bezahlen, wenn das andere Kapitalgeber nicht wollen. Aber wenn es um die Schaffung von Liquidität für einen Eigentümer geht, der das Unternehmen verlässt, wirft das PE-Modell doch erhebliche Probleme auf.

PE-Firmen investieren in der Regel kurzfristig in Unternehmen, wobei viele hoffen, in 3-5 Jahren eine signifikante Rendite zu erzielen. Eine hohe Rendite in so kurzer Zeit zu erzielen, bedeutet oft, dass Kosten durch Entlassungen gesenkt oder Änderungen an bestehenden Produkten vorgenommen werden müssen, die den Kundenbeziehungen des Unternehmens schaden können. In einer Nischenbranche, in der Reputation und Beständigkeit alles sind, kann ein störender Eigentümerwechsel die regelmäßigen Einnahmen gefährden, die die Grundlage für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens bilden.

Für Eigentümer, die Jahrzehnte damit verbracht haben, die Beziehungen aufzubauen, die für den Erfolg ihres Unternehmens erforderlich sind, kann es sich so anfühlen, als ob sie die Kontrolle über ihr unternehmerisches Lebenswerk aus der Hand geben, wenn sie ihr Unternehmen an Personen übergeben, deren Agenda auf einen kurzfristigen Zahltag ausgerichtet ist.

Eine ausgewogene Lösung

Die Volaris Group bietet eine einzigartige Lösung, die die gemeinsamen Stärken von Hunderten von Softwareunternehmen nutzt, ohne das zu gefährden, was jedes Unternehmen einzigartig macht. Mit bisher mehr als 150 Übernahmen hat Volaris ein tiefes Verständnis dafür, wie Softwareunternehmen funktionieren. Anders als PE-Firmen verkaufen wir jedoch niemals die Unternehmen, die wir kaufen.

Volaris investiert langfristig in die Unternehmen und nimmt sich die Zeit, ein Fundament zu schaffen, das den Erfolg über Jahre hinweg sichert. Dank unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Benchmarking von Softwareunternehmen kann Volaris den Unternehmen helfen, Wachstumschancen sofort zu erkennen. Der starke finanzielle Rückhalt unserer Muttergesellschaft Constellation Software Inc. verschafft den Volaris-Unternehmen Zugang zu Investitionskapital, um Initiativen zu finanzieren, ohne dass sie externe Finanzierungsanforderungen erfüllen müssen.

Als Buy-and-Hold-Akquirer versteht Volaris, dass Investitionen in die Mitarbeiter eines Unternehmens der Schlüssel zu langfristigem Erfolg sind. Wenn Sie sich unserer Unternehmensgruppe anschließen, eröffnen sich Ihnen neue Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung innerhalb des Unternehmens, in unseren anderen Unternehmen oder sogar innerhalb des Volaris-Konzernteams.

Die Eigentümer der von uns übernommenen Unternehmen haben völlig neue Karrierewege eingeschlagen, nachdem sie sich entschieden hatten, bei Volaris zu bleiben. Viele Eigentümer führen ihre Geschäfte weiterhin wie zuvor, nur jetzt mit mehr Unterstützung durch eine finanzstarke Muttergesellschaft. Andere sind zu Portfoliomanagern geworden, nachdem sie ihre Leidenschaft für die M&A-Seite unseres Geschäfts entdeckt hatten. Auch für alle, die sich zur Ruhe setzen oder ein neues Unternehmen gründen möchten, bietet Volaris einen transparenten Weg zum Verkauf des Unternehmens und die Gewissheit, dass es in verantwortungsvollen und kompetenten Händen liegt.

Seit mehr als 25 Jahren fördern wir erfolgreich das Wachstum von Softwareunternehmen. Wir sind immer gerne bereit, mit neuen Unternehmen über die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu sprechen. Wo auch immer Sie sich auf der Reise Ihres Unternehmens befinden, wir würden gerne über Ihr Unternehmen und Ihre Pläne für die Zukunft sprechen. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

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