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Vencora mit einer Vision für Finanzdienstleistungen

Neuer globaler Unternehmensbereich vereint Technologien aus dem Banken- und Versicherungswesen mit Blick auf weitere Fusionen und Übernahmen

Das Finanzdienstleistungsportfolio der Volaris Group hat eine kritische Masse erreicht. Mit 14 Unternehmen unter seinem Dach heißt das Portfolio ab November 2022 Vencora. Dieser globale Geschäftsbereich konzentriert sich auf Wachstum durch Akquisitionen und Spitzenleistungen im operativen Geschäft.

Vencora entsteht zwei Jahre nach der erfolgreichen Einführung von zwei weiteren neuen Marken durch Volaris: das auf Verkehrsdienstleistungen ausgerichtete Portfolio von Modaxo und das Kommunikations- und Medienportfolio der Lumine Group.

Das Magazin Acquired Knowledge hat sich Mike Dufton, dem CEO von Vencora, über die Entwicklung des neuen Geschäftsbereichs unterhalten.

Als ich zu Volaris kam, wollte ich zunächst den Bereich der Finanzdienstleistungen ausbauen. Man kann durchaus behaupten, dass dieser Plan seit mehr als zehn Jahren vorbereitet wurde.

-Mike Dufton, CEO von Vencora


Warum haben Sie sich dafür entschieden, Vencora genau jetzt an den Start zu bringen?

Besonders spannend an Volaris ist die Möglichkeit, von den Erfahrungen anderer Gruppen zu lernen. Der Erfolg des ÖPNV-Portfolios von Volaris, das wir über Modaxo ausgegliedert haben - besonders was Fusionen und Übernahmen anbelangt - hat uns inspiriert und uns das Vertrauen gegeben, jetzt bei Vencora weiterzumachen.

Ich saß bei der Entstehung von Modaxo in der ersten Reihe und war aktiv an den Diskussionen beteiligt, als das neue Unternehmen gegründet wurde. Ich konnte mich aus erster Hand von den Vorteilen überzeugen, die sie durch ihre eigene Markenidentität, die Möglichkeit, sich auf ein einziges vertikales Gebiet zu konzentrieren, und die Förderung einer Gruppe von Unternehmen, die alle wichtige Probleme in der Branche lösen wollen, erlangt haben.

Wir hatten das Beste aus beiden Welten, da wir die Unterstützung von Volaris im Rücken hatten, aber auch den Freiraum, neue Dinge auszuprobieren.

-Mike Dufton, CEO von Vencora

Wie hat Volaris das Finanzdienstleistungsportfolio bis jetzt unterstützt?

Wir hatten das Beste aus beiden Welten, da wir die Unterstützung von Volaris im Rücken hatten, aber auch den Freiraum, neue Dinge auszuprobieren. Die Unternehmen, die unter der Führung der Volaris Group gewachsen sind, haben davon profitiert, dass sie die notwendigen Kompetenzen erworben haben, um ein großes Softwareunternehmen zu führen. Von Volaris haben  wir gelernt, den Wert der Markenbildung zu erkennen. Volaris hat uns bei der kontinuierlichen Entwicklung aller unserer Führungskräfte unterstützt.

Im Bereich Fusionen und Übernahmen hat Volaris uns Best Practices für die Übernahme von Softwareunternehmen vermittelt und uns sogar dabei geholfen, neue Wege bei Übernahmen zu gehen.

Warum ist die Finanzdienstleistungssektor derzeit so spannend?

Der Finanzdienstleistungssektor zählt typischerweise zu Top 3 oder Top 4 Branchen in jedem beliebigen Markt. Darüber hinaus befindet sich die Branche derzeit in einem gewaltigen Umbruch, da viele neue Anbieter den Markt aufmischen wollen.

Mike Dufton bei Activate, einer jährlichen internen Konferenz für Vencora-Mitarbeiter, auf der sie sich vernetzen, lernen und Best Practices austauschen können.

Erzählen Sie uns mehr darüber, wie diese neuen Marktteilnehmer die Branche verändern.

Die Beziehung zu den Verbrauchern hat sich in den letzten 10 Jahren dramatisch verändert. Traditionell gab es eine kleine Anzahl von großen und mächtigen Finanzdienstleistern, und Verbraucher konnten sich glücklich schätzen, mit einem von ihnen zusammenarbeiten zu können.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Branche immer mehr entkoppelt. Neue Akteure, wie Fintech- und Insurtech-Unternehmen, treten mit einem anderen Wertversprechen in den Markt ein. Für sie stehen die Verbraucher im Mittelpunkt der Kundenbeziehung. Ihr Versprechen an die Verbraucher lautet: „Wir werden Ihre Bedürfnisse erfüllen, wir werden es Ihnen leicht machen, Geschäfte zu machen, und wir werden kostengünstiger sein.“

Wie passt der Trend zum Open Banking zu den Veränderungen, die Sie in der Branche sehen?

Bei Open Banking oder Open Insurance geht es darum, den Endkunden mehr Kontrolle zu geben. Sie können selbst entscheiden, was mit ihren persönlichen Daten geschehen soll. Es geht auch darum, den Verbrauchern die Weitergabe von persönlichen Daten an mehrere Unternehmen, mit denen sie Geschäfte machen möchten, zu erleichtern.

Die Verbraucher möchten darauf vertrauen können, dass die von ihnen bereitgestellten Daten geschützt sind und sicher übertragen und weitergegeben werden. Da immer mehr Menschen mobile Technologien nutzen und sich daran gewöhnen, leichtere und einfachere Geräte zu verwenden, möchten sie ihre Transaktionen so unkompliziert und nahtlos wie möglich abwickeln können. Große Unternehmen, die sich nicht an die sich verändernde Landschaft anpassen, laufen also Gefahr, den Anschluss zu verlieren.

Sie haben den bisherigen Trend aus der Sicht der Verbraucher beschrieben. Wie sieht der Trend aus der Sicht einer Bank oder eines Versicherers aus?

Banken und Versicherer stehen vor dem Dilemma, dass die Implementierung dieser großen Systeme unglaublich kostspielig ist. Die Umstellung auf eine neue Technologie ist teuer und zeitaufwändig und steht in Konkurrenz zu anderen Herausforderungen, denen sich Banken und Versicherer stellen müssen – die wichtigste davon ist die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.

Bei Open Banking geht es darum, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Erkenntnis, dass die Verbraucher die Kontrolle über ihre persönlichen Daten haben müssen,  und der Schaffung eines Rahmens, der es den Banken und Versicherern erleichtert, ihre erheblichen Investitionen in Infrastruktur und Technologie zu schützen. Die Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, sind oft Anbieter, die die Daten und die Bedürfnisse ihrer Kunden verstehen. Sie sind gut positioniert, um ihren Kunden zu helfen, die effizientesten Wege zum Zugriff auf diese Informationen zu finden.

Im Kern bedeutet Open Banking für die Verbraucher: ‚Ich darf selbst entscheiden, was die Institute mit meinen persönlichen Daten machen.‘

-Mike Dufton, CEO von Vencora

Der Slogan von Vencora lautet „Stärker zusammen“. Können Sie ein Beispiel dafür nennen, wie sich Ihre Portfoliounternehmen gegenseitig stärken?

Vencora-Unternehmen profitieren von der breiten Palette an Produkten, Dienstleistungen und Technologien, die sie für ihre Kunden optimal nutzen können.

Ein Beispiel: Kaboodle, eines unserer Unternehmen, entwickelt eine zentrale Datenintegrationsplattform, um den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Systemen und Technologien zu vereinfachen. Sie bieten ihre Lösung nun auch einem Kunden von SSP, einem anderen Portfolio-Unternehmen, an und dringen so in völlig neue Bereiche vor.

Die Partnerschaft ermöglichte es SSP, seinen Kunden eine neue Funktion anzubieten und Kaboodle, in einen neuen Markt einzutreten. Beide Unternehmen konnten die Vorteile der Expansion genießen und diese mit einem befreundeten Partner in einem Szenario durchführen, in dem das Risiko, einen Fehler zu machen, drastisch reduziert wurde und das zu einem erfolgreichen Ergebnis für den Kunden führte.

In den mehr als 10 Jahren bei Volaris habe ich noch mehr über die Führung von Softwareunternehmen gelernt als in den 15 Jahren vor meiner Zeit hier.

-Mike Dufton, CEO von Vencora

Was ist Ihr eigener Hintergrund bei Technologien im Finanzdienstleistungssektor?

Bevor ich zu Volaris kam, war ich etwa 20 Jahre lang im Banken- und Versicherungswesen im Bereich Technologie tätig, unter anderem als CEO von drei verschiedenen Unternehmen, die sich auf die Anforderungen von Versicherern und Banken auf globaler Ebene konzentrierten. Ich erlebte, wie sich die Technologie im Laufe der Zeit bei großen Unternehmen und kleinen Start-ups entwickelte, und ich arbeitete für Unternehmen mit einer starken Dienstleistungsorientierung. Ich habe mich mit den Vorteilen des Offshoring beschäftigt und damit, wie man Kunden in einem hochpreisigen Markt mit den Ressourcen eines kostengünstigeren Marktes unterstützen kann.

Aber in den mehr als 10 Jahren bei Volaris habe ich noch mehr über die Führung von Softwareunternehmen gelernt als in den 15 Jahren vor meiner Zeit hier.

Was raten Sie den Führungskräften von Unternehmen, die zu Vencora kommen?

Viele CEOs kommen in das Vencora-Ökosystem und denken, dass sie bereits alle Antworten kennen. Wahrscheinlich habe ich den gleichen Fehler gemacht, als ich zum ersten Mal hierher kam, weil ich bereits große Unternehmen geleitet hatte. Doch es gibt noch eine Menge zu lernen.

Dieser Wert des kontinuierlichen Lernens ist die geheime Zutat unseres Handelns hier. Menschen, die sich für kontinuierliches Lernen begeistern, werden bei Vencora eine wunderbare Karriere machen, denn sie hatten noch nie Zugang zu so vielen Informationen, die sie nutzen können, um Strategien zu entwickeln und zu gestalten.

Schauen Sie in eine Kristallkugel und verraten uns Ihre langfristige Vision für Vencora.

Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Zahl der Unternehmen, die unter der Marke Vencora geführt werden, im Laufe der Zeit um ein Vielfaches höher sein wird als heute, da wir uns darauf konzentrieren, weiterhin in Unternehmen zu investieren und diese zu erwerben. Wir haben bereits eine kritische Masse erreicht, die es uns ermöglicht, aussagekräftige Informationen darüber auszutauschen, wie wir als Technologieanbieter die Anforderungen des Finanzdienstleistungsmarktes bedienen können.

Wenn wir weitere Unternehmen in unser Portfolio aufnehmen, erhalten wir Zugang zu einer größeren Gruppe von Kunden, zu neuen Märkten, die wir erschließen können, und zu einem breiteren Spektrum an Wissen, das wir weitergeben können. Vencora sieht eine beträchtliche Chance, die es zu nutzen gilt.

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